Kinder und Erziehung

Warum ich das Familienbett befürworte

Wie bei der Erziehung gehen auch beim Thema Schlafen die Meinungen extrem auseinander. Die einen finden es selbstverständlich, dass das Baby mit 6 Wochen schon im eigenen Bett, vielleicht sogar im eigenen Zimmer schläft, die anderen finden das unvorstellbar und wollen ihre Kinder auch nachts gern in ihrer Nähe haben.

Für den Schlaf der Eltern, vor allem dem der Mama, wird es sicher seine Vorteile haben, wenn das Baby im eigenen Bett, ja sogar im eigenen Zimmer schläft. Aber wie erreichen die Eltern dieses Ziel? Ich denke nicht, dass irgendein Baby freiwillig so weit weg von den Eltern, die ihm Schutz und Nähe bieten können, schlafen möchte. Meiner Meinung und Erfahrung nach brauchen gerade Babys und Kleinkinder in der Nacht die Nähe der Eltern, um sich sicher und geborgen zu fühlen und beruhigt schlafen zu können. So kleine Babys und Kinder werden noch viel von ihren Urinstinkten „beherrscht“ und da ist es nun mal überaus gefährlich und beunruhigend, wenn man alleine und ungeschützt in der Höhle liegt, während davor die Säbelzahntiger lauern.

Das Familienbett bei uns

Babys brauchen ganz besonders viel Nähe und Zuwendung, um sich geborgen und sicher zu fühlen. Auch in der Nacht. Deshalb stand es für mich schon immer außer Frage, dass wir ein Familienbett haben würden. Als meine Tochter geboren wurde, war das noch ein 1,60 m großes Bett, aber mit unserem Babymädchen hatten wir trotzdem einigermaßen genug Platz. Die erste Nacht hat sie nur auf mir geschlafen – und sicher, ich habe nicht viel Schlaf bekommen, eine ganze Zeit lang nicht, aber das war ok, denn man ist sowieso so voller Adrenalin durch die Geburt und die neue Situation, dass man durchaus auch mit 2 Stunden Schlaf auskommt. Ich glaube auch nicht, dass ich mehr hätte schlafen können, wenn meine Tochter in ihrem eigenen Bett geschlafen hätte, denn sie wollte alle 1 bis 2 Stunden gestillt werden.

Ein Familienbett fördert das Familienzusammengehörigkeitsgefühl

Später haben wir uns ein etwas größeres Bett geholt und als ich mit meinem Sohn schwanger war (unsere Tochter hat zu dem Zeitpunkt auch immer noch bei uns im Bett geschlafen), haben wir uns ein selbstgebautes, super großes Familienbett gegönnt 🙂 Als mein Sohn dann da war, haben wir alle zusammen in dem großen Bett geschlafen. Ich konnte dort meinen Sohn nachts gut im Liegen stillen und meine Tochter durch streicheln beruhigen, wenn sie nachts mal unruhig war. Wir haben unserer Tochter zwar, als sie fast 3 war, ein eigenes Bett gekauft, aber sie musste dort nicht schlafen und hat das auch nicht getan. Als sie schon ein paar Monate lang 3 Jahre alt war, hat sie dann kurz nach unserem Umzug gesagt, dass sie in ihrem eigenen Bett schlafen möchte. Und das hat sie ohne Drängen unsererseits dann auch ein halbes Jahr lang gemacht.

Durch eine Erkältung und dadurch, dass ich dann meinen Sohn abgestillt habe, hat sich unsere Schlafsituation etwa ein Jahr lang nochmal komplett geändert, so dass ich mit unserer Tochter und mein Mann mit unserem Sohn in einem Zimmer geschlafen haben. Dieser wollte dann aber, als er 2 war, gerne bei seiner Schwester mit im Zimmer schlafen, so dass wir das zum Anlass genommen haben die Schlafsituation wieder zu verändern. Ich bin also wieder ins große Familienbett (jetzt nur noch Elternbett) gezogen und unsere Kinder teilen sich seitdem ihr Schlafzimmer. Immer mal wieder kommt unsere Tochter dann zu mir ins große Bett, was sie natürlich immer darf. Wir haben beiden aber immer gesagt, dass wir zwar gerne möchten, dass sie jetzt in ihren Betten einschlafen (inzwischen war unsere Tochter ja auch schon fast 5 Jahre alt), sie aber nachts, wenn sie Angst haben oder uns brauchen immer zu uns ins Bett kommen können. So hat sich das jetzt gut eingespielt und das Schlafen klappt meistens ganz gut.

Schaut euch auch gerne meinen Beitrag zum Thema Einschlafen an. Dort beschreibe ich, welche Einschlafroutinen wir haben und wie wir unsere Kinder dabei unterstützen abends zur Ruhe zu kommen.

Mein Fazit zum Familienbett

Insgesamt war das Familienbett bei uns eine gute Erfahrung, besonders für unsere Kinder. Sie haben die Nähe bekommen, die sie gerade in den ersten Jahren so dringend brauchten, und ich bin mir sicher, dass das Schlafen so insgesamt erholsamer war, als wenn ich so oft in der Nacht hätte aufstehen müssen. Ich habe zwar einen super leichten Schlaf und mal abgesehen von dem Aufstehen wäre es für mich sicher nachts erholsamer gewesen, wenn ich mehr Platz für mich im Bett gehabt hätte (zumal unsere Kinder uns oft an die äußerste Kante des Bettes gedrängt haben, während sie sich in der Mitte ausgestreckt haben), aber ich war diesen unterbrochenen Schlaf ja auch gewöhnt. Inzwischen haben mein Mann und ich unser Bett auch meistens wieder für uns. Außerdem ist unser großes Bett der Renner bei unseren Kindern und ihren Freunden, die dort gerne Turnübungen machen und es als Trampolin benutzen 😀

Wir haben unsere Kinder nie gedrängt in ihren eigenen Betten zu schlafen. Ich habe mir immer gedacht „sie werden nicht mit 14 noch bei uns mit im Bett schlafen“ und war ganz entspannt bei der Sache. Und im Endeffekt sind sie ganz allein und in ihrem Tempo in ihre eigenen Betten gezogen und anders würde ich es auch nicht wollen.

Schaut euch auch gerne den Beitrag von Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn zum Thema Familienbett an. Auch OhWunderbar hat einen schönen Artikel zum Thema Familienbett geschrieben.

Habt ihr auch ein Familienbett oder überlegt noch, ob das das richtige für euch sein könnte? Ich freue mich auf eure Kommentare! 🙂

4 Comments

    • Tanja

      Ja, es erleichtert auch gerade am Anfang das Schlafen, weil man nicht immer aufstehen und ins Kinderzimmer gehen muss, wenn die Kinder nachts wach werden.
      Wir haben unseres auch immer noch, auch wenn meine Kinder inzwischen in ihren Betten schlafen, aber sie schlafen manchmal bei uns im großen Bett ein oder kommen nachts zu uns ins Bett. Und als Tobewiese dient es außerdem auch immer noch sehr gut 😄
      Danke für deinen Kommentar und alles Gute!

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