Einschulung mit 6 oder 7 Jahren?
Irgendwann kommt für einige Eltern, die in diesem Punkt eine Entscheidung treffen können, die Frage: Möchte ich für mein Kind eine Einschulung mit 6 oder lieber mit 7 Jahren? Meine Tochter ist ein so genanntes „Kann-Kind“, das bedeutet, dass sie nach dem Stichtag geboren wurde, der bestimmt, ob ein Kind mit 6 Jahren eingeschult werden muss oder erst ein Jahr später. Wäre meine Tochter vor diesem Stichtag geboren worden, hätte sie regulär mit 6 Jahren eingeschult werden müssen. Da sie aber nach dem Stichtag geboren wurde, können wir als Eltern uns mehr oder weniger aussuchen, ob wir sie mit 6 oder mit 7 Jahren einschulen lassen wollen. Wir müssten zwar für eine Einschulung mit 6 Jahren dann extra einen Antrag stellen, weil im Fall meiner Tochter das reguläre Einschulalter auch tatsächlich 7 Jahre beträgt, aber ich denke, dass dieser Antrag eher eine Formsache wäre.
Früher war meine Meinung immer: Meine Tochter lasse ich mit 6 einschulen, dann geht es ihr später nicht so, wie mir: immer eine der ältesten in der Klasse sein, die meisten sind jünger, auch die Jungs – was schwierig sein kann, vor allem, da Mädchen in der Pubertät meistens sowieso etwas weiter entwickelt sind, als Jungs. Also war das gar keine Frage, als meine Tochter im Sommer geboren wurde. Sie würde ich mit 6 einschulen lassen, dann hat sie diese Probleme nicht.
Mit 6 Jahren ist sie noch so klein…
Als ich mit meinen Schwiegereltern über dieses Thema sprach, wurde mir direkt klar, dass sie da eine andere Sichtweise hatten. Ihrer Meinung nach wäre meine Tochter noch viel zu klein mit 6 Jahren, um dem Druck der Schule standzuhalten. Sie solle lieber, so lange es geht, frei und unbeschwert spielen.
Das brachte mich zum Nachdenken. Eigentlich war meine Sichtweise auf das Einschulalter immer fest gewesen. Aber dennoch hatte mich die ablehnende Haltung meiner Schwiegereltern zur Einschulung mit 6 Jahren verunsichert. War es vielleicht doch besser meine Tochter erst mit 7 einschulen zu lassen?
Ich machte Research im Internet und fand heraus, dass Kinder, die später eingeschult werden, später im Durchschnitt besser sind in der Schule, weniger häufig sitzen bleiben und öfter aufs Gymnasium kommen. Dazu noch die stetig sehr guten Leistungen der finnischen Schüler in den PISA Studien, wo das reguläre Einschulalter der Kinder 7 Jahre beträgt. Nach diesen Erkenntnissen konnte ich meine Tochter nicht mehr mit gutem Gefühl mit 6 Jahren einschulen lassen. Ich wollte das, was ich herausgefunden hatte, nicht einfach ignorieren.
Die Entscheidung steht: Einschulung mit 7
Auch wenn ich es damals oft blöd fand immer eine der ältesten der Klasse zu sein, denn auch ich wurde erst mit 7 Jahren eingeschult, so dachte ich jetzt darüber nach, dass ich es vielleicht gar nicht aufs Gymnasium geschafft hätte und mein Abi bekommen hätte, wenn ich nicht mit 7 eingeschult worden wäre. Auch mit 7 Jahren war ich damals in der Grundschule noch sehr verträumt gewesen, konnte mich schlecht konzentrieren und mitarbeiten. Wie wäre das erst mit 6 Jahren gewesen? Wenn ältere Kinder tatsächlich besser in der Schule waren, war es vielleicht auch für mich von Vorteil gewesen mit 7 Jahren eingeschult worden zu sein. Mit dieser Erkenntnis konnte ich den damals störenden Altersunterschied nun doch besser verkraften, denn immerhin war ich später in der Oberstufe auf dem Gymnasium ganz gut in der Schule gewesen, hatte meine Traum-Abi-Note sogar übertroffen.
Vor diesem Hintergrund konnte ich nun gut hinter der Entscheidung stehen meine Tochter erst mit 7 Jahren einschulen zu lassen. Hoffentlich wird sie der Altersunterschied nicht so stören und so hat sie die Chance, dass die Schule und das Lernen ihr leichter fallen und sie so weniger unter Druck setzen. Und das ist mir wichtiger, als dass sie genauso alt ist, wie der Durchschnitt ihrer Klassenkameraden.
Auch die Kita riet mir meine Tochter erst mit 6 Jahren in die Vorschule zu geben. Meine Tochter ist sehr klug und rein von ihrer Intelligenz her hätte sie auch locker mit 6 Jahren schon in die Schule gehen können, aber für die Schule braucht man nicht nur Intelligenz, sondern auch andere Fähigkeiten, die meine Tochter erst noch etwas üben muss, wie zum Beispiel ruhig sitzen zu bleiben, dem Unterricht zu folgen und sich eine ganze Schulstunde auf den Schulstoff zu konzentrieren, auch wenn sie ihn mal nicht so interessant finden sollte. Außerdem geht meine Tochter schon nicht gerne in die Kita und ist sehr anhänglich an mich. Da finde ich die Einschulung mit 6 Jahren noch einen zu großen Schritt für sie.
Aber die Einschulung mit 7 hat auch Nachteile
Ein großer Nachteil, der sich bald zeigte, war, dass die Kitafreunde meiner Tochter, die alle ein halbes oder dreiviertel Jahr älter waren, als sie, alle im letzten Sommer in die Vorschule gekommen sind und so für meine Tochter auf einmal ihre Freunde in der Kita wegfielen. Das war ein Nachteil, den ich nur am Rande bedacht hatte, der aber unsere Entscheidung unsere Tochter mit 7 einschulen zu lassen auch nicht ändern konnte. Für sie war es allerdings schwer, dass nun nach dem erstem Lockdown und der neuen Gewöhnung an die Kita ihre Freunde weggingen.
Zum Glück sind meine beiden Kinder zusammen in einer Kitagruppe, so dass meine Tochter, als ihre Freunde nicht mehr da waren, noch ihren kleinen Bruder bei sich in der Kita hatte, auf den sie sich auch sehr konzentrierte. Aber auch das birgt jetzt eine Schwierigkeit, da die Erzieher der Meinung sind, dass mein kleiner Sohn sich nun eigene Freunde suchen muss, damit er nachher in der Gruppe Anschluss hat. Für meine Tochter bedeutet das allerdings, dass sie oft noch nicht einmal mit ihrem kleinen Bruder spielen darf, was sie sehr traurig macht. Ich verstehe die Gründe der Erzieher und weiß, dass wir auch an das langfristige Wohlbefinden meines Sohnes in der Kita denken müssen, wenn seine Schwester nicht mehr mit ihm in der Gruppe ist, aber für meine Tochter ist die Situation sehr schwierig. Für sie heißt es einfach Durchhalten in der Kita und auf eine bessere Vorschul- und Schulzeit hoffen!
Der wiederholte Lockdown hat die Vorfreude auf die Vorschule geschmälert
Da meine Tochter nie so richtig warm geworden ist mit der Kita – es waren auch wirklich nicht gerade die besten Voraussetzungen dafür – hat sie sich eigentlich sehr auf die Vorschule gefreut. Darauf dort hoffentlich mit ihrer Freundin, die in eine andere Kita geht, in eine Klasse zu kommen. Darauf neue, nette Freunde kennenzulernen.
Allerdings ist meine Tochter durch den wiederholten Lockdown und die lange Zeit Zuhause wieder sehr anhänglich an mich geworden und möchte am liebsten immer nur Zuhause bei mir sein. Wie wir mit dem Lockdown und der Kita-Notbetreuung umgegangen sind könnt ihr in meinem Beitrag lesen.
Ich finde es schade, dass sich ihre Vorfreude auf die Vorschule so geschmälert hat, denn auch ich hoffe und wünsche mir, dass meine Tochter eine bessere, schönere Vorschulzeit und Schulzeit hat. Natürlich ist der Wechsel von der Kita zur Vorschule an einer Schule, im Gegensatz zur Vorschulgruppe in der Kita, eine große Veränderung, die auch Angst machen kann. Aber Veränderung im Leben ist normal und auch gut, denn wenn man immer nur auf der Stelle tritt, kann man sich nicht weiter entwickeln. Und für meine Tochter wird dieser Schritt in die (Vor)Schule ein wichtiger sein, aus dem sie Kraft und mehr Selbstvertrauen ziehen kann.
Fazit: Ich fühle mich gut mit der Einschulung meiner Tochter mit 7 Jahren
Gerade weil in der Vorschule und später in der Schule sicherlich nicht immer alles rosig sein wird – wahrscheinlich wird es auch mal Konflikte und schwierige Situationen geben – bin ich noch mehr davon überzeugt, dass die Entscheidung meine Tochter erst mit 7 Jahren einschulen zu lassen gut für sie ist. Dann ist sie schon größer, reifer, gefestigter, wenn Probleme oder Konflikte auftauchen sollten, sei es mit Mitschülern oder mit den Lehrern. Auch ihr Konzentrationsvermögen ist dann höher und ihre Fähigkeit eine dreiviertel Stunde ruhig auf ihrem Stuhl zu sitzen und dem Unterricht zu folgen.
Meine Tochter war schon immer sehr aufgeschlossen und findet prinzipiell schnell Freunde. Sie ist selbstbewusst, kann gut für sich einstehen und ist empathisch ihren Mitmenschen gegenüber. Sie ist aber, wie gesagt, auch sehr anhänglich an mich, hat eher Angst vor neuen Situationen, will nicht von mir getrennt sein. Da ist die Kita schon eine Herausforderung. Die Vorstellung, dass sie jetzt im August in die erste Klasse kommen würde – das wäre einfach zu früh für sie. Ich denke, dass der Mittelweg, die Vorschule in der Schule zu machen, sich an die neue Umgebung und den neuen Tagesablauf zu gewöhnen, ganz ohne den Druck Leistung in der Schule erbringen zu müssen, genau das Richtige für sie ist. Dann ist sie besser vorbereitet auf die Schule, die große Anzahl an neuen Klassenkameraden und die Herausforderungen, die anstehen können, sei es der Lernstoff, der Schulalltag oder etwaige Konflikte.
Sicherlich wird der Schulanfang immer ein aufregendes, vielleicht auch angsteinflößendes Erlebnis sein, aber durch das Jahr Vorschule in dem Schulgebäude wird meiner Tochter dieser neue Lebensabschnitt sicher leichter fallen. Und ich denke, dass ihr das aufregende Ereignis der Einschulung mit ihren 7 Jahren etwas leichter fallen wird, als mit 6 Jahren.
In welchem Alter habt ihr eure Kinder eingeschult? Wie sind eure Erfahrungen damit? Lasst es mich in den Kommentaren wissen 😉
12 Comments
Annegret
Danke für deinen tollen Artikel. Ich bin ja nur die Großmutter und habe meinen Sohn auch überzeugt, dass er den Enkel erst mit 7 in die Schule schickt. Er ist im Sommer (Juli ) geboren. In unserem Bundesland ist der Sticktag 30. September. Er hätte also gemusst. Es war nicht einfach ihn 1 jahr zurückzustellen. Jedoch hat es nach einem harten Kampf geklappt. Ich kann nur sagen, deine Entscheidung war richtig. Ich selber bin auch ein Kind, was mit 7 zur Schule gekommen ist. Ich war mit meinen Mitschülern noch 10 Jahre zusammen (ehemalige DDR) und weiß genau, dass die 7 – Jährigen immer die besseren Schüler waren. Also wird stimmt deine erforschte Statistik.
Ausserdem kenne ich Eltern, die ihre Kinder mit 6 zur Schule geschickt haben und dieses heute bitter bereuen. Daher hast du alles richtigt gemacht. LG aus Berlin
Tanja
Vielen Dank für deinen lieben Kommentar! 🙂
Das freut mich, dass ihr erfolgreich dabei wart deinen Enkel mit 7 Jahren einschulen zu lassen. Es ist schon erschreckend, dass ihr euch diesen Weg erst einmal erkämpfen musstet. Meiner Meinung nach sollte es allen Kindern frei stehen mit 6 oder 7 Jahren eingeschult zu werden, je nach Entwicklung und Charackter des Kindes.
Ich finde den 30. September auch viel zu spät als Stichtag. Die kleinen knapp 6-jährigen müssen sich ja auch erstmal an den Schulalltag und den schulischen Stress gewöhnen und ich denke auch, dass sie da mit 7 Jahren besser für gewappnet sind. Auch sich zu konzentrieren, auch wenn es mal nicht so interessant ist, muss erstmal gelernt werden.
Schön, dass ihr da auch so positive Erfahrungen gemacht habt mit einer Einschulung mit 7 Jahren.
Ich wünsche euch alles Gute!
Liebe Grüße,
Tanja
Juliana
Hallo!
Ja, bin ich mit 6 eingeschult worden und es viel mir schwer bis ich vorne ging…
meine Tochter wird 6 im August und ich will mit 7 sie eingeschult wird!
Manche kritisieren meine Entscheidung, aber ich kann äußern dass es besser wird für meine kleine!
Sie ist hochintelligent, trotzdem, vom Gefühl her, braucht sie stärker sein!
Sie hat schon paar unangenehmene Situationen in der Kita erlebt und das ist auch nicht einfach…
Danke
Tanja
Ja, das müssen immer wir Eltern entscheiden, wie es für unsere Kinder am besten ist.
Auch wenn sie sehr klug sind, glaube ich trotzdem, dass sie es in der Schule leichter haben, wenn sie mit 7 eingeschult werden.
Für meine Tochter war das letzte Kita-Jahr auch hart und ich habe manchmal gezweifelt, ob ich sie nicht lieber doch schon mit 6 hätte einschulen lassen sollen, aber ich denke, dass es für ihre schulische Laufbahn besser ist, dass sie mit 7 eingeschult wird.
Ich danke dir für deinen Kommentar und wünsche euch alles Gute! 🙂
Chris
Ich hatte die Entscheidung beim ersten Kind (Juli) und wir haben uns nach langem Hin und Her für eine Einschulung mit 7 Jahren entschieden. Das ist nun schon eine Weile her (ist schon in der 6. Klasse) aber ich kann sagen, dass wir zu keinem Zeitpunkt die Entscheidung bereut haben.
Was ich aus heutiger Sicht als wichtig empfinde: ich kenne ein paar Eltern, die in der 1. und 2. Klasse ihre Entscheidung mit gut 5 oder gerade 6 einzuschulen nicht bereuten, sehr wohl aber ab der 3. und 4. Klasse. Der Druck und Anspruch steigt tatsächlich um einiges.
Allen Eltern eine gute Entscheidung 😀.
Tanja
Danke für dein Beitrag 🙂
Ich freue mich, dass für euch die Entscheidung euer Kind erst mit 7 einschulen zu lassen, auch richtig war.
Ich dneke auch, dass die Kinder einfach besser mit dem Druck, der später in der Schule herrscht, umgehen können, wenn sie schon etwas älter sind.
Alles Gute! 🙂
Elke
Unsere Jungs sind Ende September geboren und somit noch vor der Frist. den grossen habe. wir dann offiziell mit 5 eingeschult, weil uns das lle.empfohlen haben und seine Kumpels auch eingeschult würden. jetzt, wo auch noch „wiederholter“ von oben dazukommen, merken wir einfach, dass die anderen körperlich/emotional/geistig einfach 1-2 Jahre voraussind. beim 2. haben wir eine „spätere“ Einschulung vorgenommen. da läuft alles besser/einfacher, aber auch da, haben wir die Empfehlungen vom.kindi umgesetzt und diuns auch an den Freunden orientiert . … Es ist eben jeder Fall ein Einzelfall.
Tanja
Danke für deinen Kommentar 😊
Ja, Einschulung mit 5 ist wirklich sehr früh. Da verstehe ich auch diese Fristen so spät im Jahr nicht.
Ich hoffe, dass euer großer trotzdem gut mitkommt und schön, dass ihr euren kleinen etwas später einschulen lassen könntet.
Alles Gute und liebe Grüße 😊
Jule
Hallo, danke für den hilfreichen Text und auch die Kommentare sind sehr interessant. Wir überlegen auch gerade, ob wir unsere Tochter, die Anfang September Geburtstag hat, mit noch 5 oder dann noch 6 einschulen lassen. Theoretisch muss sie ja mit noch knapp 5 aber ich finde das auch viel zu früh für sie. Das lernen usw würde ihr bestimmt Spaß machen, sie kann sich auch relativ gut konzentrieren, aber das Soziale macht mir Bedenken. Sie ist ziemlich sensibel und sehr wilde, laute Kinder (wenn sie es nicht gerade selbst ist 😜) ,rauer Umgangston usw. schüchtert sie extrem ein sodass sie dann wortwörtlich Salzsäule erstarrt 😬 ihre Kita ist da sehr hinterher und achtet auf den Umgang miteinander und auch auf Strategien damit umzugehen, falls es mal anders läuft. Ich glaube etwas länger behüteter zu sein und trotzdem die Erfahrungen mit anderen zu sammeln würde ihr noch sehr gut tun. Ich hoffe bei uns gestaltet sich der Antrag nicht so schwierig 🥴
Liebe Grüße!
Tanja
Vielen Dank für deinen Kommentar 🙂
Ich würde immer eher dazu raten die Kinder mit gerade noch 6 einschulen zu lassen, als mit gerade noch 5. Das erscheint mir sonst auch viel zu früh.
Genau, es ist ja nicht nur das gut mit dem Lernstoff mitkommen und bearbeiten können, sondern auch die persönliche Reife für die Schule, die wichtig ist. Ob das Kind sich eine dreiviertel Stunde ohne Ablenkung auf den Unterricht konzentrieren kann, auch wenn es mal nicht so interessant sein sollte, genauso wie das soziale Miteinander.
Ich drücke euch die Daumen, dass das mit dem Antrag klappt!
Liebe Grüße,
Tanja
Ines Kröner
Hallo zusammen,
ich schreibe nun einmal einen Kommentar aus einer etwas anderen Sichtweise.
Ich selbst bin ein Juli-Kind und war damals Kann-Kind. Ich wollte unbedingt in die Schule, auch weil mein damals bester Freund (geboren im April) eingeschult wurde.
Ich erinnere mich noch gut, wie ich damals mitbekommen habe, wie andere Leute meine Mutter überzeugen wollten, mir doch noch ein Jahr zu „schenken“ bzw. mich noch zu „schonen“. Ich sei doch noch so klein und zart.
Und ich erinnere mich noch sehr gut daran, dass ich richtig Angst hatte, dass ich deswegen nicht in die Schule darf oder der Antrag nicht genehmigt wird.Zum Glück durfte ich gehen. Ich kam in die Schule, war am Ende der Grundschule Klassenbeste und auch später am Gymnasium. Bis heute habe ich es nicht bereut und bin meiner Mutter sehr dankbar, dass sie an mich geglaubt hat – im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen, die dazu ihre Meinung äußerten.
Heute bin ich selbst Mutter und habe schon zwei Kann-Kinder, eines im Juli und eines im Oktober geboren, mit 6 Jahren bzw. knapp 6 eingeschult. Bis heute habe ich es nicht bereut. Bei beiden Kindern war es auch so, dass sie eher mit den älteren Kindern schon im Kindergarten gespielt haben und einfach vom Freundeskreis her besser in diese Gruppe gepasst haben und auch selbst gerne in die Schule gehen wollten.
Ich weiß allerdings, dass ich mit dieser Meinung eher die Ausnahme bin. Leider.
Es mag sicher auch Kinder geben, denen ein Jahr länger gut tut, und für die es vielleicht besser ist, mit 7 eingeschult zu werden.
In den meisten Fällen liegt es aber an den ängstlichen, verunsicherten Eltern.
Es macht etwas mit einem Kind, wenn es diese Haltung der Erwachsenen spürt: Du kannst/schaffst das noch nicht bzw. ich habe Angst, dass du es nicht schaffst. Oder noch schlimmer: Mit der Schule ist die Kindheit zu Ende – am besten so spät wie möglich. Kinder spüren das, auch wenn man es ihnen nicht direkt sagt. Das trägt nicht unbedingt zur Vorfreude und positiven Grundeinstellung zur Schule bei.
Im Übrigen bin ich auch Lehrerin. ich habe zwar keine Statistiken studiert, kann es aber nach Jahre langer Erfahrung NICHT bestätigen, dass die Älteren immer die Besseren sind.
Und einen „Nachteil“ gibt es auch noch für die Älteren: unbewusst wird von ihnen oft erwartet (auch von Lehrkräften), dass sie die Vernünftigeren, Reiferen etc in der Klasse sind…, was aber nicht immer der Fall ist.
Viele Grüße!
Jana
Hallo Ines,
danke für deinen ausführlichen Kommentar! Es ist interessant auch mal die andere Seite zu hören und es freut uns, dass du positive Erfahrungen mit einer früheren Einschulung gemacht hast. Alles Gute 🙂